18.-22.1.2019
Wie gesagt wurde die Gegend jetzt hügeliger und das Wetter sah in Fahrtrichtung irgendwie nicht mehr so vielversprechend aus.

Aber es sollte ja an der Costa del Sol angeblich milder, sprich wärmer sein als in Carvoeiro an der Algarve. Also blieben wir guter Dinge.
Wir waren auch vorgewarnt, dass es nicht mehr zu schön dort sein würde. Gelesen hatten wir bereits, dass Andalusien die bevölkerungsreichste autonome Gemeinschaft Spaniens sei und hauptsächlich von der Landwirtschaft lebe. Der visuelle Kontrast zu dem, was wir bis dato gesehen hatten, war dennoch überraschend..


So viele Häuser und „Plastics“ hatten wir dann doch nicht erwartet.
Aber irgendwann wurden die Zeichen der Zivilisation wieder weniger und die schöne Natur überwog..

Das Strandstück bei Àguilas, wo man direkt romantisch und mit wenigen anderen WoMos am Wasser stehen können sollte, war irgendwann auch erreicht. Zunächst bogen wir am Kreisel in die falsche Richtung ab.. und kamen an eine Stelle, an der gruseligerweise ungefähr 40 Mobile, eines neben dem anderen, standen.. alle im Kreis um eine Art Parkplatz herum. Herrjeh, schnell wieder weg!
Der richtige Abzweig aus dem Kreisel war zu unserem Leidwesen gesperrt, übrig war nur eine festgefahrene Spur im Sand als „inoffizielle“ Zufahrt. Hier waren aber so viele große und tiefe „Schlaglöcher“, dass wir die Gegend nur zu Fuß erkundet haben. Hier wäre ein geländegängigeres Fahrzeug geeigneter gewesen als unser Monsterchen. Die Aussicht aufs Meer war tatsächlich ganz schön, aber sooo umwerfend wie gedacht, war es wohl wirklich nur ganz hinten am Strand, wo – die wussten schon, warum – nur kleinere Mobile standen.
Also drehten wir ein wenig enttäuscht wieder um und fanden weiter oben in den Hügeln einen sehr hübschen Platz für die Nacht: La Quinta Bella..


Wir hatten Glück, das Office noch geöffnet angetroffen zu haben. Die Britin (der Aussprache nach) ist nämlich nur von 10 bis 17 Uhr zugegen. Wie urlaubig 😉..
Wie so oft haben wir nach einem abendlichen Spaziergang bei untergehender Sonne noch lecker gekocht und uns auf die Startzeit am nächsten Morgen gefreut.. auf dem „Àguilon – (angeblich) the best Desert Golf Course in Europe“. Uiuiui..
Leugen zwecklos.. tatsächlich war der Platz eine Augenweide.. und nicht minder interressant zu spielen.

Stellenweise sah er nicht mal aus wie ein Golfplatz, so struppig und felsig, wie die Gegend hier halt so ist. Es gab tiefe Schluchten, interessante Wasserhindernisse, Gestrüpp wie bei einem Linkskurs und immer mal wieder einen Blick aufs Meer als Kontrast zu den robusten, steinigen Hügeln. Also wir waren beide wirklich begeistert! Hier kommen wir gerne nochmal hin!
Nachdem wir (laut Wolfgangs Sport-App) unsere Golftasche tragend ca. 15.700 Schritte und dabei immerhin 39 Stockwerke gelaufen waren, gab es einen schnellen Durstlöscher und einen Ball als Souvenir. Dann setzten wir uns wieder ins Monsterchen und starteten nach Norden. Dieses Mal sollte Wolfgang einen Herzenswunsch erfüllt bekommen.
Unser Zwischenstopp über Nacht war dann tatsächlich mal kostenlos und nicht auf einem Campingplatz.. allerdings nur, weil der komplett voll war, was wir aufgrund der bisherigen Erfahrungen überhaupt nicht erwartet hatten. Wir durften auf dem Außenparkplatz stehen und morgens die (zum ersten Mal seit Lissabon gut geheizten) sanitären Einrichtungen nutzen. Die Gegend hier war eher trostlos – lauter riesengroße Wohnsilos rundherum -, daher nennen wir an dieser Stelle lieber keine Namen 🙄
Am nächsten Tag – inzwischen war Sonntag, der 20.1. – trennten uns nur noch knapp 300 Kilometer von.. der Weltstadt Barcelona, für die wir uns mal 2 Tage reserviert hatten.
Die Wahl des Übernachtunsplatzes fiel auf „Estrella de Mar“, einen Campingplatz in Castelldefells, etwa 20 km südlich der großen Stadt. Wir hätten noch lieber näher geparkt, aber der zentralste aller Plätze hat Mitte Januar leider für immer die Tore geschlossen, ein anderer war bis Februar im Winterschlaf und ein dritter meldete sich erst am nächsten Tag zurück. Wie auch immer .. der Platz war so lala. Haufenweise fest installierte Mobile-Homes und wir augenscheinlich derzeit die einzigen WoMo-Gäste. Außer den Leuten im Eingangsbereich kein Mensch zu sehen. Mit der Beschreibung im Internet hatten sowohl der Platz selbst als auch das inkompetente Personal so überhaupt nichts zu tun wie eine Maus mit einem Elefanten. Also, die kriegen mal ne gesalzene Google-Bewertung von mir. Naja, hier wollten wir ja zum Glück nur übernachten.
Fluchs haben wir das Monsterchen aufgebockt, uns warm angezogen und sind mittels Google Maps mit dem Bus in die City rein gefahren. Für 2 Euro 20 pro Person in 45 Minuten.
Wow.. das war toll! An diesem und dem nächsten Tag wurden es insgesamt über 23.000 Schritte und Unmengen von Fotos, Tapas und persönlichen Eindrücken. Ein paar will ich natürlich gerne zeigen 😊..
Unser Bus fuhr uns bis zum Plaça Catalunia. Hier ging erstmal eindrucksvoll die Sonne unter, auch wenn das auf meinem Foto zugegebenermaßen eher wie ein Großbrand aussieht..

Dr. Google Maps führte uns direkt in die Altstadt, wo es von kleinen Gassen, Geschäften und Lokalen nur so wimmelte..





Manche davon schick, andere ganz urig. Wir hatten jedenfalls einen wunderbaren Abend, den wir bei sauleckeren Tapas im „Miño“ ausklingen ließen..

Der Heimweg zog sich dann bissl, weil wir nur noch den Nachtbus erwischt haben, der uns leider 40 Gehminuten von „Zuhause“ absetzte. Da sollte ein Taxi her. Die allerdings streikten, und zwar überall in und um Barca. Jetzt wussten wir auch, warum es auf den Straßen so ruhig und „luftig“ war. Der Tipp des Abends war dann die App „Cabify“, privat organisierte Taxis. Sehr zu empfehlen.
Unverdrossen ging’s gleich nach dem Frühstück wieder los. Erst wenigstens kurz mal an den 8 Kilometer langen Strand von Casteldefells..

..und dann mit dem Bus nochmal nach Barcelona. Ein paar Sehenswürdigkeiten fehlten ja schon noch 🤩
Nachdem wir uns in einer der Makthallen den Bauch vollgeschlagen hatten,


ging’s los.. zur Kathedrale..

..zum Arque de Triomf..

..in das bestimmt älteste und kleinste Café der Stadt..

..und natürlich zumindest noch zur „La Sagrada Familia“.

„Der Bau der von Antoni Gaudí im Stil des Modernisme entworfenen Kirche ist bis heute unvollendet. Er wurde 1882 begonnen und soll nach aktueller Planung 2026 zum 100. Todestag von Gaudí fertiggestellt sein„, lernen wir fasziniert von Wikipedia und kommen aus dem Staunen über all die Details an diesem Kunstwerk kaum wieder raus.

So soll das am Ende übrigens mal aussehen:

Na, da ist aber noch viel zu tun! Schätzungsweise Ein Viertel fehlt noch.
Der Weg zurück zu unserer Buslinie führte wieder durch schöne kleine Gassen mit schnuckeligen Läden und Kneipchen. Vorbei an Kunstwerken und schönen großen Gebäuden..






Besonders mochte ich die vielen schön gestalteten Tafeln..

Das typische Fortbewegungsmittel in Barca hat offenbar nur 2 Räder..

Ach ja.. Wir sprachen doch schon von fast leeren Straßen und streikenden Taxis. Hier haben wir sie dann noch entdeckt..

Sie haben die ganze „Gran Via de les Corts Catalanes“ über 4 Spuren einfach zugeparkt.
Abends gab’s zum Abschied nochmal Tapas mit Vino Tinto in der Landeshauptstadt und heute (22.1.) fahren wir mit tausenden tollen neuen Eindrücken weiter gen winterliche Heimat.
Herzliche Grüße, inzwischen schon wieder aus Frankreich,
Agapi & Wolfgang
Wunderbar Euer Reisebericht , besonders aus Barcelona ! Ich war vor zwei Jahren da und genauso begeistert wie Ihr ! Euch eine gute Heimfahrt und bis bald ! Ich freue mich auf ein Wiedersehen ! Eure Moni🍀👍😊☀️🍷
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